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Ein Herbsttag der Rekorde am Bramfelder See

Mit einem Melderekord begann dieser bemerkenswerte Tag in der langen Geschichte des Bramfelder Halbmarathons: 694 Vor- und Nachmelder standen für die 28. Auflage des Laufs in den Teilnehmerlisten. Rekord – sogar bei Berücksichtigung des Ausnahmejahrs 2011, als die Hamburger Betriebssportler mit ihren Halbmarathon- Meisterschaften mit dabei waren. Auf der 10 km-Distanz hatte sich die Meldezahl gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt, und um es vorwegzunehmen: Es wurde über alle Distanzen zusammengezählt auch ein Finisherrekord (=Teilnehmer im Ziel). Vielleicht trug das zwar nicht rekordverdächtige, aber an diesem einzigen Tag bis auf 20° warm gewordene Wetter auch seinen Teil dazu bei. Oder auch die erstmals ausgegebene Medaille. Die ist ein ungewöhnliches Modell: Passend zur herbstlichen Laubfärbung entlang der Strecke durch die Grünanlagen rund um den Bramfelder See ein hölzernes Ahornblatt im Holzring an einer Kordel.

Und auch die Optik der Strecke erstrahlte im neuen Glanz: Die Baustelle des Schulzentrums Steilshoop ist abgeschlossen und kurz vor dem Rundendurchlauf/Zieleinlauf fällt der Blick nun nicht mehr auf einen Bauzaun. Trotzdem bleibt die Strecke natürlich weiterhin exakt vermessen und damit nach wie vor vor allem für Vereins-Leichtathleten noch eine gute Gelegenheit, zum Saisonende noch einen Eintrag in die Bestenliste ihres Verbands zu erlaufen.

Weniger deswegen, sondern eher um einfach nur mal so einen schnellen Lauf zu machen, stand Yngvild Kaspersen aus Tromsø, Norwegen vom Team adidas TERREX bei den Halbmarathonis im Starterfeld, das sich um 10.00 Uhr – nach artistischer Einlage (Startschuss vom fahrenden Führungsfahrrad aus gegeben!) – in Bewegung setzte.

Kaspersen sorgte für die Sensation des Tages: Nicht nur dass sie den Halbmarathon mit 14 Minuten Vorsprung gewann (das kommt bei Volksläufen gelegentlich vor) oder einen Streckenrekord lief (auch das kommt vor), sondern sie lief auch (knapp) vor dem ersten Mann über die Ziellinie (das passiert in Hamburg nur wenige Male pro Jahrzehnt).

Die Trailläuferin (Halbmarathon-Bestzeit: 1:14 Std.) hatte Christian Güssow als Tempomacher, der vor Jahren Hamburger Top-Läufer war (sowohl Mittelstrecke als auch Marathon, Bestzeit 2:27 Std.) und bei seinen selten gewordenen Wettkampfstarts wie heute nach wie vor Form zeigt. Trotzdem meinte er: “Es war extrem anstrengend!”, während Kaspersen auf der Ziellinie einen halbwegs lockeren Eindruck machte und gleich danach für ein Siegerinterview bereit war.

Bekannt und in Bramfeld schon fast ein Stammgast: Luigi Babusci, Sieger über 10 km. Der Hamburger Betriebssportler hatte hier in Bramfeld vor einigen Jahren einen seiner ersten Auftritte in der lokalen Laufszene und setzte sich mit 36:15 Min. erwartet um deutliche zwei Minuten auf Platz 1. Schnellste Frau: Marion Krüger aus Hamburg in 47:23 Min.. Belohnung: Erstens riss pünktlich wenige Minuten vor ihrer Siegerehrung die Wolkendecke auf und die Sonne beschien die “Steilshooper Siegertreppe”, zweitens: Ein Blumenstrauß.

Und bei der 5 km-Ehrung ganz oben auf dem Podest: Leon von Bergen, (18:13 Min.) und Laura Dymel (ÄSIKX Backrunner Hamburg, 25:27). Hier wurde es geradezu spätsommerlich warm. Der nächste Nieselschauer ließ sich noch Zeit.

Apropos Zeit: es dauert nicht mehr lange bis zur Bramfelder Winterlaufserie – derselbe Ort, fast dieselbe Strecke: Der Auftaktlauf ist am 10. November 2019. Und der 29. Bramfelder Halbmarathon findet – voraussichtlich – am 11. Oktober 2020 statt.

Die Treppchenplätze im Überblick:

Halbmarathon

Männer
1. Christian Güssow, 1:18:43
2. Abdelrhani Laaouina, SC Urania, 1:22:18
3. Halidou Koudougou, Philips LG/ BSV, 1:26:10

Frauen
1. Yngvild Kaspersen (NOR), adidas TERREX, 1:18:43
2. Julia Letzgus, Hamburg, 1:32:39
3. Frede Hackbart, Hamburg, 1:34:42

10 km

Männer
1. Luigi Babusci (ITA), Siemens Wind Power, 36:15
2. Patrick Beer, Hamburger Sportclub, 38:09
3. Nico Koch, Bergedorf Warriors, 38:19

Frauen
1. Marion Krüger, Hamburg, 47:23
2. Jennifer Schröer, Hamburg, 48:48
3. Annika Zeyn, 48:52

5 km

Männer
1. Leon von Bergen, 18:13
2. Joel Balaguer (FRA), Hamburg, 18:22
3. Reiner Hansen, Hamburg, 18:38

Frauen
1. Laura Dymel, ÄSIKX Backrunner Hamburg, 25:27
2. Susann Münchow, Hamburg, 25:32
3. Anneka Kempf, Hamburg, 25:51

Hier geht’s zu den vollständigen Ergebnislisten. Für eine umfangreiche Fotogalerie zur Veranstaltung bitte hier entlang.

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